Der Chinarindenversuch
Hahnemann übersetzte gegen 1790 eine Abhandlung des schottischen Arztes William Cullen („A Treatise on Materia Medica“) über die Behandlung der Malaria mit Chinarinde. Cullen behauptete, die Chinarinde würde wegen ihrer magenstärkenden Kraft heilen.
Da Hahnemann diese Begründung anzweifelte, entschloss er sich zu einem Selbstversuch: Jedes Mal nach der Einnahme von Chinarinde bekam er Symptome, die der Malaria in verblüffender Weise ähnelten. Hier hatte Hahnemann etwas entdeckt, das er später „Simile-Regel“ oder „Ähnlichkeitsgesetz“ nannte:
„Similia similibus curentur“ (Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt).
Bevor Hahnemann jedoch mit seiner Entdeckung an die Öffentlichkeit trat, machte er noch viele weitere Versuche. Auch in alten Schriften fand er bereits Hinweise auf diese Regel. So schrieb schon Hippokrates, der große Arzt der Antike: „Durch Ähnlichkeit wird die Krankheit erzeugt und durch die Anwendung der Ähnlichkeit wird sie wieder geheilt.“