Dr.  Albert Hellmeier

Tierarzt - Homöopathie

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Antibiotika - Neues und Wissenswertes

Na klar, her damit! Viel zu viele Ärzte (und Tierärzte) verschreiben ein Antibiotikum, auch wenn es vielleicht nicht nötig wäre. Kann ja nicht schaden, oder?

Viele Keime sind resistent geworden, d.h. sie sprechen auf gängige Antibiotika nicht mehr an, weil Antibiotika viel zu sorglos und verschwenderisch verwendet werden. Deshalb: Nur so viel wie nötig, so wenig wie möglich, und so kurz wie möglich. Außerdem sollte es möglichst spezifisch wirken und kein Breitbandantibiotikum sein.

Viel hilft viel, ein tief verwurzelter Glaube. Möglichst schnell gesund werden. Es stimmt aber so nicht. Antibiotika haben Nebenwirkungen, und zwar um so mehr, je häufiger, je stärker dosiert und je länger sie gegeben werden und je breiter sie wirken.

Antibiotika zerstören die Darm- und die Hautflora. Dadurch wird der Mensch (und auch das Tier) anfällig für die Besiedelung mit Keimen aus der Umwelt. Die Darmflora braucht etwa eine Woche, um sich von der Antibiotikabehandlung zu erholen - allerdings ist diese Erholung nicht vollständig und individuell verschieden. Man kann versuchen, die Darmflora mit Probiotika zu unterstützen, aber zur Wirksamkeit der einzelnen Präparate gibt es keine überzeugenden Daten. Untersuchungen an Tieren haben aber gezeigt, dass die enge Gemeinschaft mit gesunden Artgenossen die Erholung der Darmflora günstig beeinflusst.

Bisher hieß es, man müsse Antibiotika lange nehmen, damit alle Krankheitserreger abgetötet werden und keine Resistenzen entstehen. Das gilt nur für Zellkulturen im Labor. Aber wir sind zu der gegenteiligen Erkenntnis gelangt, dass uns eine lange Therapie anfälliger macht für resistente Keime. Man soll deshalb das Antibiotikum möglichst schnell absetzen, wenn es dem Patienten besser geht, das heißt, wenn er zwei Tage stabil geblieben ist. Das gilt aber nicht für Knochen- oder Fremdkörperinfektionen.

Kein Grund für die Anwendung eines Antibiotikums sind

  • unkomplizierte Infektionen der oberen Atemwege einschließlich Bronchitis
  • Bakterien im Urin ohne Anzeichen einer Blasenentzündung
  • nur allgemein erhöhte Entzündungswerte
  • ein Candida-Befall (Pilzbefall)
  • Prophylaxe vor Operationen

(Auszüge eines Interviews mit Dr. Roger Vogelmann, stellv. Klinikdirektor II. Med. Klinik Uniklinik Mannheim, frei zit. aus "GESUND LEBEN" 1/2017, S. 56/57)


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Mittwoch 01 Mai, 2024

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