Biofilm
Entzündungen des Gehörgangs (Otitis externa) sind beim Hund sehr häufig. Ursache ist meist eine Allergie, die häufig zu einer sekundären Infektion mit Bakterien oder Hefepilzen führt und die nicht selten einen chronischen Verlauf nimmt.
In manchen Fällen kann die Bildung eines sogenannten Biofilms beobachtet werden.
Biofilme sind komplexe Strukturen mit einer einzigartigen Zusammensetzung aus Mikroorganismen und einer Biofilm-Matrix, bestehend aus Wasser, Polysacchariden, DNA und Proteinen. Diese Kombination verleiht einem Biofilm bemerkenswerte Eigenschaften. Sowohl Bakterien (grampositive und gramnegative, häufig Pseudomonaden) als auch Pilze wie Malassezien sind in der Lage, Biofilme zu bilden.
Ein Schlüsselfaktor bakterieller Biofilme ist die Fähigkeit, eine gegenüber Antibiotika resistente Barriere zu bilden, die oft bis zu 1000mal stärker ausgeprägt ist als bei entsprechenden Bakterien ohne Biofilm. Darüberhinaus besteht eine erhöhte Resistenz gegenüber Umweltbelastungen und sogar das körpereigene Immunsystem.
Innovative Lösungen zur Reduzierung von Biofilmen verbessern nicht nur die Wirksamkeit von Antibiotika, sondern sind insgesamt ein vielversprechender Ansatz für die Behandlung antibiotikaresistenter Bakterien:
Speziell NAC (N-Acetylcystein) und Tris-EDTA, aber auch andere Verbindungen wie kolloidales Silber, Polyvidon-Jod und Honig sind wirksam zur Behandlung von Biofilmen.
Zusammenfassung aus: Caroline Lèonard, Vet Focus, "Entmystifiziert: Der Biofilm bei caniner Otitis"