Dr.  Albert Hellmeier

Tierarzt - Homöopathie

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FIP

Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine Infektionskrankheit der Katzen. Erreger ist ein Coronavirus, das heute korrekt nur noch als Felines Coronavirus (FCoV) bezeichnet wird.

Der Name leitet sich von der Erscheinungsform ab, in der die Krankheit am häufigsten auftritt: Bauchfellentzündung (Peritonitis). Allerdings kann auch das Brustfell betroffen sein, weshalb auch der Name Feline Infektiöse Peritonitis und Pleuritis verwendet wird. Außerdem gibt es auch ein Krankheitsbild ohne jede Beteiligung der Serosa (Innenauskleidung der Körperhöhlen). In welcher Form die Krankheit auftritt, hängt letztendlich vom Immunstatus der Katze ab.

So steckt sich die Katze an

Coronaviren sind weltweit verbreitet. Mehr als 50% aller Katzen sind infiziert. Viele Tiere sind dabei völlig gesund, nur bei 5-10% der infizierten Katzen bricht die FIP aus.

Die Inkubationszeit beträgt bis zu 4 Monate. Ab dem zweiten Tag nach der Infektion scheiden die Tiere das Virus über Kot; Speichel und Nasensekret aus. Diese Virusausscheidung kann lebenslang anhalten. Die Katze nimmt das Virus mit infiziertem Kot, über infizierte Gegenstände oder durch gegenseitiges Beschnüffeln über Nase oder Maul auf. Infizierte Katzenmütter können das Virus auch schon in der Trächtigkeit auf die Feten übertragen. Das Virus kann in der Umgebung eine Woche infektiös bleiben.

Eine Übertragung des Virus in der bereits mutierten Form spielt für die Verbreitung der FIP keine Rolle.

Mechanismus der FIP

Alle Katzenarten und Altersgruppen sind für FIP empfänglich. Am häufigsten befällt die Erkrankung Tiere im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren und ältere Tiere ab 14 Jahren.

Der Mechanismus der Erkrankung ist bislang nicht vollständig geklärt. Das FCoV kann zunächst lediglich eine harmlose Darminfektion auslösen, erst durch eine Mutation entsteht das eigentliche „FIP-Virus“, manchmal noch Jahre nach der Infektion.

Alle Faktoren, die eine Virusvermehrung begünstigen, erhöhen auch das Risiko für eine Virusmutation. Dazu zählen Alter und Immunstatus der Katze, genetische Prädispositionen, permanente Reinfektionen in Mehrkatzenhaushalten, und Dosis und Aggressivität des Virusstammes, auch Stress.

Das Virus wird im Körper durch Fresszellen (Makrophagen) im gesamten Organismus einschließlich ZNS verbreitet. Die Katze reagiert mit einer überschießenden Immunreaktion auf die infizierten Makrophagen. Nicht das Virus selbst, sondern die Reaktion des Körpers auf das Virus führt zur Schädigung. Blutgefäße sind besonders stark betroffen. Es kommt zu Störungen der Durchblutung und Durchlässigkeit der Zellen. Die Folge sind Flüssigkeitsansammlungen (Ergüsse) in Bauch- und/oder Brustraum und entzündliche, knotige Veränderungen in verschiedenen Organen.

Symptome

Eine typische FIP-Symptomatik gibt es nicht.

Früher wurden eine „feuchte“ und eine „trockene“ Form unterschieden. Wie man heute weiß, sind die Übergänge aber fließend, deshalb ist diese Untergliederung nicht sinnvoll.

Bei einem Teil der Tiere bricht die Erkrankung trotz erfolgter Virusmutation nicht aus. Das Immunsystem ist in der Lage, die infizierten Blutzellen unter Kontrolle zu halten.

Die Ausbreitung des Virus im gesamten Körper erklärt die Vielzahl der Krankheitszeichen. Alle Symptome, die bei der FIP auftreten können, gibt es auch bei anderen Krankheiten.

  • Apathie über einen längeren Zeitraum
  • anhaltend wenig Appetit
  • unerklärliche Abmagerung
  • anhaltendes oder wiederkehrendes Fieber, das nicht auf Antibiotika anspricht
  • Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum
  • Atemnot durch Flüssigkeit in der Brusthöhle
  • Gelbfärbung der Schleimhäute bei Entzündung der Leber
  • Augenveränderungen (Blutungen, Fibrinflocken im Auge, Hornhautveränderungen)
  • neurologische Erscheinungen (Anfälle, Orientierungslosigkeit, Augenzittern, Lähmungen)

Durch eine anhaltende Virusvermehrung im Blut (Virämie) kommt es zur massiven Bildung von Immunkomplexen. Dies führt zu einer Blutgefäßentzündung (Vaskulitis) und zu einer Entzündung in der Umgebung der Blutgefäße (Perivaskulitis) der serösen Innenauskleidung des Körpers, die zu einem Gewebsuntergang (Nekrose) führt. Durch die Entzündung kommt es auch zu einem Austritt von Serum und Proteinen in die Körperhöhlen und zu Fibrinablagerungen auf inneren Organen. Es können auch größere Knoten vorwiegend innerhalb der Organe entstehen, die als „granulomatöse“ Veränderungen bezeichnet werden. Es handelt sich dabei aber nicht um echte Granulome, sondern um verschmolzene Entzündungsherde.

Die Diagnose ist schwierig

Ob eine Katze FIP hat, ist nicht immer leicht nachzuweisen. Es gibt mehrere diagnostische Möglichkeiten:

  • Rivalta-Probe (des Punktates der Bauch- oder Brusthöhlenflüssigkeit): Ergebnis sicher
  • Gesamteiweiß im Blut: Ergebnis hinweisend
  • Albumin-Globulin-Quotient: Ergebnis stark hinweisend
  • akute-Phase-Protein alpha-1-acid Glycoprotein (AGP), hohe Spiegel stark hinweisend
  • Antikörpernachweis im Punktat: Ergebnis ziemlich sicher
  • Antikörpernachweis im Blut (FIP-Titer): Ergebnis unsicher
  • FCoV-RT-PCR aus Blut: Ergebnis unsicher
  • FCoV-RT-PCR aus Punktat: Ergebnis sicher

Ist FIP heilbar?

Eine einmal ausgebrochene FIP galt lange als nicht heilbar. Allerdings gibt es neue Wirkstoffe (GS-441524 und GC376) mit spezifischer antiviraler Wirkung bei FIP.

An der Tiermedizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München forscht Frau Prof. Kathrin Hartmann seit vielen Jahren intensiv zur Therapie, seit kurzem mit einem bahnbrechenden Ergebnis. Lesen Sie dazu den vollständigen, veröffentlichten Artikel mit dem Titel Curing Cats with Feline Infectious Peritonitis with an Oral Multi-Component Drug Containing GS-441524. Die Behandlung erfolgt nicht mehr in Form von schmerzhaften Injektionen, sondern durch Verabreichung von Tabletten.

Mein Behandlungskonzept bei FIP

Ich verfolge grundsätzlich einen individuellen miasmatischen Behandlungsansatz.

Ich therapiere nicht den Namen der Krankheit, sondern individuell das kranke Tier.

Die Erfolge sind oft erstaunlich. Je schneller die Behandlung begonnen wird und je weniger Antibiotika, Cortison und andere Medikamente eingesetzt wurden, desto besser sind die Erfolgsaussichten.

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Samstag 23 November, 2024

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